Zum Inhalt springen
close

Durchsuche ganz Azing

Vom Dschungelkind zum Unternehmer - Die Geschichte von azing

Vom Dschungelkind zum Unternehmer - Die Geschichte von azing

rund um azing

Die Grundsteine von azing wurden bereits 1990 in Indonesien gelegt, als ich autodidaktisch auf dem Bibelübersetzungs-PC meiner Eltern programmieren lernte...

Vom Dschungel: Warum es azing braucht

Meine Kindheit in Papua-NeuguineaMein Name ist Daniel Mettler, aber im Internet findest du mich meistens als iJungleboy. Mein Pseudonym stammt von meiner Herkunft, da ich als Missionarskind in den Urwäldern Papua-Neuguineas und Indonesiens aufgewachsen bin.

Während 11 Jahren im Dschungel hatte ich viel Zeit und einen PC für die  Bibelübersetzung, auf dem ich zu programmieren lernte. Ich verbrachte etliche Stunden damit, Computerspiele zu entwickeln.

Mit fast 17 Jahren kam ich dann 1994 in die Schweiz, um eine "vernünftige" Ausbildung zu erhalten - also zuerst Deutsch / Französisch lernen und dann hoffentlich einen "richtigen" Schweizer Beruf :). Aber es kam anders. Das Internet war drei Jahre zuvor eröffnet worden, und als "Geek" verdiente ich mein Taschengeld mit dem Erstellen von Websites. Da meine Missionars-Familie nur von Spenden gelebt hatte, fühlte sich ein Einkommen von ein paar hundert Franken wie ein Vermögen an.

2sic Logo magentaNun entschied ich mich, anstelle eines ETH-Studiums für die Selbstständigkeit. Am 1.1.1999 starteten ein Freund und ich die Firma 2sic und entwickelten Websites, Online-Datenbanken und dergleichen. Als die Firma wuchs, standen wir vor einer riesigen Herausforderung: Überleben.

Überleben durch Standardisierung...

Die grösste Herausforderung unserer Zeit ist die Standardisierung von...
...ja wovon eigentlich?
...irgendwie von allem...

Bei einem typischen kleinen Dienstleister gibt es tausende von Kleinigkeiten, die spontan nach Gutdünken des Mitarbeiters umgesetzt werden. Bei etablierten Berufen mit einer "richtigen" Ausbildung lernen angehende Profis, was funktioniert und was nicht. In einem Beruf, der alle zwei Jahre neu erfunden wird (wie die Webentwicklung) und bei Tätigkeiten, die man zum ersten Mal ausprobiert (wie der erste Messestand) fehlt diese Best-Practice-Standardisierung. Und es fehlt auch bei allen Abläufen mit vielen Personen, deren Arbeitsweise aufeinander abgestimmt sein muss. 

daniel mit sharp 4500 smallMeine Selbstausbildung im Dschungel war für die Web-Branche ein Segen - denn hier bewegt sich alles so schnell, dass es nur im Selbstausbildungsmodus funktioniert. Wer auf eine Ausbildung wartet, hinkt 2 Jahre hinter den aktuellen Möglichkeiten her. Nun beginnt jedoch das Standardisierungsproblem: Wenn jeder Mitarbeiter selbst etwas erlernt und nach seinem Gutdünken umsetzt, werden gewisse Arbeiten gut, und andere werden schlecht. Später verursachen auch die guten Arbeiten Probleme, da diese nicht auf andere Arbeitsschritte abgestimmt sind.

Neben Qualitätsproblemen häufen sich versteckte, nicht verrechenbare Aufräumarbeiten - was übrigens der Grund ist, weshalb die meisten Webagenturen nach wenigen Jahren eingehen. 

Standardisierung mit Verantwortung beim Team

Wie jede Firma begannen wir zuerst mit einfacher Standardisierung und internen Schulungen, um die Arbeitsweise anzugleichen. Aber es reichte bei Weitem nicht: Neue Mitarbeiter hatten diese Schulung noch nicht gehabt, und neue Erkenntnisse mussten konstant gesammelt und verteilt werden. Dies war sprichwörtlich nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.

Nach rund 6 Jahren hatte unsere Firma 6 Mitarbeiter, und ich verbrachte den gesamten Tag damit, von Tisch zu Tisch zu laufen um Fragen zu beantworten und zu coachen.

Schlimmer war es, wenn ein altes Projekt ausgebaut wurde. Dann war ich meistens der einzige, der noch wusste, wie früher "gebastelt" wurde. Dies machte mir keinen Spass mehr. 

Ich wünschte mir doch nur, dass alle Mitarbeiter eine super Arbeit machen - war das zu viel verlangt? Und dass die Leute "mitdenken" - was offensichtlich nicht funktionierte. Dabei behielt ich stets den Glauben, dass meine Mitarbeiter dies auch tun wollten, dies jedoch aufgrund der Komplexität fast nicht möglich war.

WikipediaUnd dann ging mir ein Licht auf: Ich brauchte ein System, welches die Arbeit und das Wissen orchestriert, deren Abläufe und Inhalte nicht von mir stammen, sondern von den Mitarbeitern selbst. Ein Teil dieser Inspiration kam von Wikipedia, welche zu der Zeit berühmt wurde. 

Da ich sicher nicht der Einzige mit diesem Problem war, suchte ich zuerst nach Fertiglösungen - aber nichts konnte die wirklichen Probleme lösen. Weshalb das so ist, habe ich im Blog Weshalb Team-Betriebssysteme versagen erklärt. Nun beschloss ich, ein neues Team-Betriebssystem zu entwickeln. 

Die ersten Versuche 2005 bis 2017

Nun machten wir uns "an die Säcke", wie es die Schweizer nennen oder eben an die Arbeit. Ende 2005 hatten wir eine erste funktionierende Lösung, welche eine Mischung aus Outlook, SharePoint, InfoPath und Makros war. Wer aus der IT kommt und diese Liste anschaut, weiss, dass sowas nicht gut gehen kann :). Es funktionierte und war der Lebensretter für unsere Firma 2sic, aber es war eher Pretotype als Prototyp. 

Als ich das System anderen Unternehmern zeigte, wurde klar, dass jeder sich so etwas wünscht. Unsere "Bastelversuche" waren jedoch nicht massentauglich.

SwissChecklistNun wollten wir dieses Unternehmens-Betriebs-System massentauglich machen, und entwickelten während 3 Jahren die Version 2 als webbasierte Anwendung, welche wir SwissChecklist nannten. Es war eine grosse Verbesserung, aber für die Öffentlichkeit war sie weiterhin nicht geeignet.

In der Zwischenzeit verbesserten sich die Webtechnologien stetig und so konnten wir unsere Vision umsetzen. Nun entwickelten wir Version 3 soweit, dass auch Outlook, SharePoint und InfoPath Ende 2017 abgelöst wurden. Nun wollten wir es mit der Welt teilen. 

azing - der Neustart 2019

azing logoDieses Jahr feiert 2sic sein 20-jähriges Jubiläum. Entsprechend freuen wir uns, dass unser "Lebenswerk" nun das Licht der Welt erblickt. Dieses Jahr werden wir schrittweise die Funktionen veröffentlichen - zuerst für eine kleinere Gruppe von Pilotanwendern, danach für die ganze Welt. 

Kostenloses Checklisten-Wikipedia

Unsere Vision ist es, eine gigantische, kostenlose Enzyklopädie von Checklisten aufzubauen. Dies wird uns in der entwickelten Welt helfen, aber auch benachteiligten Völkergruppen, die keinen Zugang zu solchem Wissen hätten. So lebt das Open-Source-Konzept des Internets weiter: Wissen teilen, kostenlos. 

Ich freue mich riesig auf diesen Moment. Ganz liebe Grüsse aus der Ostschweiz,
Daniel, der iJungleboy